Übergänge gestalten = Transitionen

Kindern begegnen in der heutigen Gesellschaft im Laufe ihres Lebens vielfache Veränderungsprozesse, sowohl auf gesellschaftlicher als auch auf individueller Ebene. Dies gehört zur Normalität. Übergänge prägen uns in unserer Entwicklung, sei es ein erst- oder einmaliges Ereignis (wie Geburt, Trennung), kritische Lebensereignisse (z. B. Pubertät, Krankheiten), oder im Verlauf der Bildungsbiographie (z. B. Beginn Krippe/Kindergarten/Schule) und Arbeitsbiographie (z. B. Eintritt ins Berufsleben, in den Ruhestand).

Solche Übergänge werden mit dem Fachbegriff „Transitionen“ beschrieben. Transitionen sind komplexe Veränderungsprozesse, die jeder Einzelne unterschiedlich durchläuft. Diese Prozesse sind mit hohen Anforderungen, Veränderungen der Lebensumwelt und einer Identitätsänderung geprägt. In relativ kurzer Zeit muss eine Anpassung an die neue Situation (egal ob positive oder negative Inhalte) geleistet und bewältigt werden. Jedes Kind durchlebt diese Transitionen in seinem eigenen Tempo. Um dies gut und fundiert begleiten zu können, ist es erforderlich, dass die Kinder in ihrer Individualität wahr- und ernst- genommen werden. Feststehende Rituale und Abläufe unterstützen die Kinder in diesen Phasen und geben ihnen Halt. Die meisten Kinder bewältigen Übergänge erfolgreich. Sie nutzen die neuen Chancen für erweiterte Lernerfolge und erwerben dazu wichtige Kompetenzen, um ihre neuen Lebenssituationen aktiv für sich zu organisieren.

Ziele der Transitionen sind:
Die Lebensimpulse ermöglichen ein Aufgreifen und Weiterentwickeln der Persönlichkeit. Daraus ergeben sich Chancen zur Veränderung, der Fokus sollte herbei darauf liegen, „Neue Wege zu gehen“; Kinder sollen selbstsicher und selbstbewusst werden. Durch die erfolgreiche Bewältigung der Transitionen wird die Fähigkeit zur Resilienz gestärkt. Aus einer erfolgten Transition kann zum Beispiel die Familie gestärkt herausgehen.

Welche Transitionen gibt es in Krippe und Kindergarten?

Elternhaus – Krippe

Eine sanfte Trennung vom Elternhaus ist von besonderer Bedeutung für einen guten Start in die Kleinkindgruppe/Krippe. Nach Absprache mit der Erzieherin wird das Kind eingewöhnt. Die Eltern begleiten Ihr Kind dabei und nehmen die Rolle des „Beobachters“, also eine eher passive Rolle ein. Das Kind darf von alleine aktiv werden. Es soll ohne Stress und in Ruhe den Raum erkunden können und erste Kontakte zur Erzieherin aufnehmen. Die Gestaltung der Eingewöhnungszeit wird daher stundenweise geschehen. Je nach Bindungstyp dauert diese Phase ca. 1 – 4 Wochen. In dieser Zeit entwickelt sich langsam ein Vertrauensverhältnis zur neuen Bezugsperson.

Unser Ziel ist eine sichere, regelmäßige und zuverlässige Bindung des Kindes an die neue Bezugsperson und Umgebung. Das bedeutet für die Eltern, dass sie ihr Kind ohne Stress und „Schmerz“ vertrauensvoll an uns übergeben können.

Krippe – Kindergarten

Die Konzeption beinhaltet, dass Kindergartenkinder in der offenen Spielzeit die Möglichkeit haben, die Kleinkindgruppe zu besuchen. Dies ist momentan nur eingeschränkt möglich, da zwei Krippengruppen in einem ausgelagerten Gebäude sind. Zur Eingewöhnungszeit der Kinder in den Kindergarten kommen die Erzieherinnen der Krippe mit dem Kind in den Kindergarten. Dort lernen sie ihre zukünftigen Erzieherinnen, Kinder und Räumlichkeiten kennen. Das findet zuerst stundenweise mit Begleitung statt. Im weiteren Verlauf bleiben die Kinder auch ohne ihre gewohnten Krippenerzieherinnen in der neuen Kindergartengruppe.

Ziel ist es, dass die Kinder Vertrauen in die neuen Bezugspersonen setzen.

Elternhaus – Kindergarten

Wenn Ihr Kind bis zum Eintritt in den Kindergarten noch keine Einrichtung besucht hat, ist eine sanfte Eingewöhnungsphase ebenfalls von Bedeutung. Auch hier findet eine schritt- und stundenweise Eingewöhnungszeit statt.

Es ist wichtig, dass das Kind ohne Stress und in Ruhe seine neue Umgebung erkunden darf und erste Kontakte zu Kindern und Erziehern knüpfen kann.

Für diese Phase sollten sich Eltern ca. 1 – 4 Wochen Zeit nehmen.

Kindergarten – Schule

Bis zum Übergang vom Kindergarten in die Schule hat das Kind schon Erfahrungen gesammelt mit den vorangegangenen Übergängen. Auch in der Kindergartenzeit erleben die Kinder Übergänge, z. B. wenn sie die "Riesen" aus unterschiedlichen Gruppen treffen. In der Regel sind die Kinder hoch motiviert, sich auf diesen neuen Lebensraum „Schule“ einzulassen.

Durch Erlernen und Vertiefen verschiedenster Kompetenzen und Erfahrungen haben die Kinder eine hohe Chance, diesem neuen Abschnitt mit Stolz, Zuversicht und Gelassenheit zu begegnen.

Näheres zu unserem "RIESEN TREFFEN" finden Sie hier. Riesen